Unerwartet viel Schnee fiel Mitte Januar in kürzester Zeit bis in die tiefsten Lagen in der Nordschweiz, und mit Temperaturen um minus 8 Grad wurde es ungewöhnlich kalt. Eine Fotoexkursion zum Klingnauer Stausee zeigte, wie sehr sich die Landschaft verändert hatte: Das dicht stehende Schilf wurde durch die Schneemassen zu Boden gedrückt und bot so vielen Vogelarten nur noch wenig Schutz. An vielen Stellen war die Seeoberfläche bereits mit Eis bedeckt, was den Wasservögeln die Nahrungssuche verunmöglichte.
Der Himmel zeigte sich bedeckt, aber durch den Schnee war genügend Licht vorhanden und die fehlende Sonne verhinderte zu harte Kontraste: Ideales Fotowetter, von der Kälte einmal abgesehen. Während dem vierstündigen Aufenthalt gab es denn auch einige Highlights: Zum ersten Mal konnte ich Bartmeisen fotografieren, im Schnee kniend sogar aus kurzer Distanz (rund drei Meter Entfernung). Eisvögel zeigten sich vor der Schneekulisse besonders farbenfroh, zwei Rohrdommeln suchten Schutz in den verbliebenen Schilfresten und plötzlich erschien ein hungriger Fuchs, der sich vorsichtig einen Weg über die noch dünne Eisschicht des Sees suchte. Eine weitere Erstsichtung für mich war eine weibliche Kornweihe, allerdings flog sie leider sehr weit entfernt über die Schilfgürtel auf der Suche nach Nahrung.