Diese Frage stellt sich in der allgegenwärtigen Bilderflut nicht nur dem ambitionierten (Amateur-)Fotografen. Mit den heute verfügbaren Kameras und Handys kann schliesslich jede und jeder Bilder am Laufmeter produzieren – und technisch sind diese Geräte auf so hohem Niveau, dass sie doch automatisch nur noch gute Fotos machen. Ist das wirklich so?
Es ist tatsächlich verblüffend, wie die raffinierten Algorithmen der Automatikprogramme in vielen Fällen technisch einwandfreie Fotos produzieren – und dennoch muss ein solches Bild nicht unbedingt auch ein gutes Foto sein.
Was aber macht ein gutes Foto aus? Im Grunde ist das ganz einfach: Eines, das Emotionen weckt, Stimmungen überträgt, den Betrachter verweilen lässt, weil es ungewöhnlich ist. Manchmal muss man dazu fotografische Regeln bewusst brechen, technisch ist das Bild folglich nicht unbedingt perfekt.
In der Galerie unten zeige ich solche Fotos und beschreibe in aller Kürze, was daran speziell oder sogar „falsch“ ist. Ob es tatsächlich gute Bilder sind, entscheidet schlussendlich aber immer noch jeder selber…
Streitende Blässhühner
Das Bild ist unterbelichtet und vom Bildschnitt bewusst „falsch“, um die Spritzer besser hervorzuheben
Buntspecht im Gegenlicht
Die Unterbelichtung zeigt den Specht als Silhouette und erzeugt eine mystische Stimmung
Stockenten nach Sonnenaufgang
Das Foto hat einen deutlichen Rotstich, was aber die Morgenstimmung gut rüberbringt
Frierender Graureiher
Durch die Überbelichtung und den feinen Nebel vermittelt das Foto die eisige Kälte
Grünfink in der Abendsonne
Im Vordergrund ragen Zweige ins Bild, welche durch die Unschärfe aber einen schönen farbigen Gegenpunkt bringen
Weissstorch im dichten Nebel
Durch den starken Nebel kann man den Vogel nur schlecht erkennen – genau das macht aber den Reiz des Bildes aus
Buntspecht
Der fotografische Alptraum: Ein weisser Himmel. Durch die Überbelichtung kommt der weit entfernte Vogel aber erst zur Geltung