Wer noch vor Sonnenaufgang am Beobachtungsort sein will, muss aktuell bereits zeitig aus den Federn. Aber es lohnt sich! Zwar ist längst nicht jeder Ausflug so spektakulär wie heute: Gleich vier Beobachtungs-Premieren konnte ich an diesem Morgen fotografisch festhalten: Baumfalke, Löffler, Zwergdommel und Baummarder. Ersterer stand schon lange auf meiner Wunschliste, aber erst heute konnte ich den hübschen Kleinfalken mit einer Vorliebe für Libellen beobachten.
Hierzulande einen Löffler zu sehen ist schon beinahe eine kleine Sensation. Er hat sich wohl auf dem Zug nach Norden einen Zwischenhalt im Reusstal gegönnt. Auch die Zwergdommel hätte ich nicht zu sehen erwartet. Der scheue und seltene Vogel kam völlig unerwartet während dem Baumfalken-Shooting aus dem Schilf – leider war er sehr weit entfernt.
Nicht ganz so selten – obwohl man ihn kaum je zu Gesicht bekommt – ist der Baummarder, der plötzlich vor mir auf dem Weg stand. Umso überraschender ist es, wenn man ihm am frühen Morgen nur wenige Meter entfernt gegenübersteht. Vom häufig anzutreffenden Steinmarder unterscheidet er sich vor allem durch den meist gelblichen Kehlfleck, den schwarzen Nasenspiegel (beim Steinmarder rosa) und die deutlich grösseren Ohren. Das Tier ist zudem langbeiniger und das früher als Pelz heissbegehrte Fell ist von kräftig dunkelbrauner Farbe, im Gegensatz zum graubraunen Haarkleid des Steinmarders.