Mit der leisen Hoffnung, dass die jungen Eisvögel bereits flügge sind, fuhr ich wieder einmal nach La Sauge am Neuenburgersee. Zwar erfüllte sich mein Wunsch nicht, zu sehen gab es dennoch einiges – allerdings brauchte es diesmal schon sehr viel Geduld. Zwischendurch sass ich gute Dreiviertelstunden im Hide ohne auch nur ein Federchen eines Eisvogels zu Gesicht zu bekommen. Dann schoss plötzlich so ein blau-oranger Pfeil heran und verlangte blitzschnelle Reaktion und volle Aufmerksamkeit. Anschliessend folgte wieder eine lange Pause ohne irgendwelche Aktivitäten. Als die meisten anderen Fotografen bereits das Feld geräumt hatten, gabs dann nochmal richtig Action. Es ist einfach unglaublich, welche Leistung diese kleinen Vögel hinlegen beim Tauchen, Beute fangen und wieder Auftauchen aus dem Wasser!
Übrigens kann man an der Art, wie ein Eisvogel den erbeuteten Fisch im Schnabel hält, erkennen, ob er ihn für sich selbst oder als Futter für die Jungen gefangen hat: Zeigt der Kopf des Fisches in Richtung Schlund, dient er der Selbstverpflegung, umgekehrt gehalten als Futter für die Jungvögel. Die Erklärung dazu: Der Fisch muss kopfvoran geschluckt werden, damit Schuppen und Flossen nicht im Schlund stecken bleiben.
In der Galerie zeige ich einige Aufnahmen der Ausbeute von gut 4 Stunden ansitzen.