Zwar ist eine partielle Mondfinsternis nicht derart beeindruckend wie eine totale, weil die manchmal doch beachtlich rote Färbung des Mondes (siehe hier) fehlt, dennoch können auch bei diesem Himmelsereignis durchaus reizvolle Bilder entstehen. Um die Fotos ein bisschen aufzupeppen, habe ich mir überlegt, dass es toll wäre, den Drachen auf der Landvogtei vom Schloss Lenzburg als Vordergrund vor der Mondkugel aufnehmen zu können. Dies nicht zuletzt, weil ja bezüglich Mondfinsternis und Drachen diverse mythologische Geschichten bekannt sind: Die alten Chinesen zum Beispiel glaubten offenbar, dass bei einer Mondfinsternis ein Drache den Mond verschlinge und ihn nach kurzer Zeit (wohl wegen Unbekömmlichkeit…) wieder ausspucke.
Nach ein wenig Kartenstudium und einigen Berechnungen habe ich gemerkt, dass mein Vorhaben an diesem Datum möglich sein sollte – vorausgesetzt, man wäre zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Den Standort für den Mondaufgang mit noch kaum wahrnehmbarer Verfinsterung hatte ich sorgfältig bestimmt und mich frühzeitig positioniert. Für die Fotos mit dem Drachen bei fast maximaler Verfinsterung eilte ich dann aber mit Fotorucksack, Teleobjektiv und Stativ auf den Strassen Lenzburgs zwischen den Häusern hin und her und versuchte abzuschätzen, wann der Mond an der perfekten Stelle stehen würde ohne von Gebäuden oder Bäumen verdeckt zu sein. Hier ging es tatsächlich um Sekunden und Zentimeter, es ist kaum zu glauben, wie schnell sich der Mond (resp. die Erde) bewegt. Durch ein 650 mm Teleobjektiv gesehen erscheint dieser Effekt noch wesentlich verstärkt. Zum Glück durfte ich dann netterweise in einen Garten eintreten um das meinen Vorstellungen am besten entsprechende Bild dieser Nacht schiessen zu können (letztes Foto / Aufmacherbild).